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Fair Wear vs. Fair Trade - der Unterschied

Im alltäglichen Gebrauch und in vielen praktischen Aspekten werden oftmals die Begriffe „FairWear“ und „FairTrade“ gleichgesetzt oder verwechselt. In der Tat überschneiden sich die Bedeutungen und die Philosophien hinter diesen beiden Gütesiegeln an einigen Stellen. Dennoch können sie nicht komplett gleichgesetzt werden. Für Käufer, die eine bewusste Wahl treffen wollen, erklären wir in diesem Artikel worin der Unterschied besteht. 

Auf den ersten Blick wirkt es wie ein Tippfehler, da ja schließlich bei den Begriffen „FairWear“ und „FairTrade“ ein Leerzeichen fehlt! Dieser kleine Unterschied, hat allerdings keine unerhebliche Bedeutung, denn während „Fair Wear“ und „Fair Trade“ mit Leerzeichen allgemein für faire Produktionsbedingungen stehen, sind „FairWear“ und „FairTrade“ ohne Leerzeichen geschützte Gütesiegel der Fair Wear Foundation und der Fairtrade Labelling Organisation. Nur Produkte mit dem FairWear- und/oder FairTrade-Siegel sind nach den jeweiligen Standards der Organisationen zertifiziert.

 

Die Fair Wear Foundation und die Fairtrade Labelling Organisation unterscheiden sich in einigen bedeutenden Ansätzen, besitzen jedoch gemeinsame Grundwerte. Schon anhand der Namensgebung wird deutlich, dass beide Organisationen die gemeinsame Vision verfolgen, indem alle Teilnehmer des globalen Textilmarktes fair behandelt werden, wodurch das Ungleichgewicht im weltweiten Handel stark verringert werden soll. Alle Unternehmensbereiche von der FWF und der FLO haben das gemeinsame Ziel, das Leben aller Menschen nachhaltig zu verbessern, die an der Produktion einer FairWear- bzw. FairTrade-zertifizierten Textilie beteiligt sind. Dabei sollen die Arbeitsbedingungen und Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter in der gesamten Wertschöpfungskette der Textilbranche verbessert und ihre Rechte gestärkt werden.

 

Die Fair Wear Foundation konzentriert sich auf produzierende Firmen und Marken, die für die Arbeitsbedingungen verantwortlich sind, unter denen ihre Produkte hergestellt werden (genäht, gewaschen, getrimmt, verpackt, etc. werden). Die Firmen und Marken, die der FWF beitreten, verpflichten sich zur Einhaltung von entsprechenden Richtlinien und akzeptieren eine jährliche Überprüfung der Produktionsstätten. Während FairWear sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und einer gerechten Entlohnung der Arbeitnehmer in der Bekleidungsindustrie einsetzt, liegt FairTrade hingegen den Fokus auf landwirtschaftliche Kleinbetriebe. Neben langfristigen Lieferverträgen und garantierten Abnahme- und Mindestpreisen wird eine Fairtrade-Prämie gezahlt, die in Entwicklungsprojekte und Bildung fließt. 

 

Eine 100%ige faire Kleidung gibt es leider noch nicht. Damit es aber irgendwann einmal soweit kommen kann, sind noch immer wir Konsumenten gefragt. Egal für welche Zertifizierung Sie sich entscheiden, sei es für FairWear oder FairTrade, Sie machen sich selbst, ihren Kindern sowie der ganzen Welt einen großen Gefallen. Und eigentlich haben wir es hier mit keiner „entweder – oder Frage “ zu tun, denn FairWear und FairTrade verbinden Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert den Handel durch bessere Preise für landwirtschaftliche Kleinbetriebe, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in Entwicklungs- und Schwellenländern.